Beim Onkel Doktor
Als ich gestern von der Arbeit nach hause kam, lud mich Thomas auf einen lustigen Ausflug ins Krankenhaus ein. Er hatte ja schon seit ca 1 1/2 Wochen Beschwerden in der linken Leistengegend und hatte in zahlreichen Eigenuntersuchungen einen Leistenbruch diagnostiziert, was er aber noch von einem Arzt ueberpruefen lassen wollte. Deswegen hatte er sich bei der Hotelrezeption die Wegbeschreibung zu einem relativ nahegelegenen Krankenhaus geholt. Ich bin dann mitgefahren, erst Tube, dann ein paar Stationen mit dem Zug nach Hammerton. Als Thomas seinen Arbeitskollegen zuvor von seinem Vorhaben erzaehlt hatte, rieten sie ihm, in diese Gegend nicht alleine zu fahren. Dementsprechend sah es da auch aus: Dunkle Gassen, klaeffende Koeter, duestere Gestalten und zwei bewaffnete Polizisten, die den Bahnhof bewachten. Wie in einem billigen Film. Wir gingen dann zu Fuss zum Krankenhaus in die Notaufnahme. Nach 15 Minuten wurde Thomas schon ins Zimmer der Krankenschwester gerufen, die ihn zu seinem Leiden befragte und ihm den Blutdruck sowie die Temperatur mass. Sowas wie eine Vorsuntersuchung, um festzustellen, zu welchem Arzt man weitergeleitet wird. Mit einem etwas betruebten Blick kam er anschliessend zu mir: "2 1/2 Stunden auf den Arzt warten!?!". Nach einem Gespraech mit der Krankenschwester stellte sich raus, das dies sogar relativ wenig sei und es durchaus bis zu 4 Stunden werden koennten. Also warteten wir und stellten waehrenddessen einen neuen Rekord beim "Wer wird Millionaer"-Handygame auf. Gluecklicherweise wurde Thomas schon nach einer Stunde vom Arzt gerufen. Er erwiderte die Aufforderung mit einem freudigen "Yes!!", Aufspringen und Faeuste in die Luft werfen. Er war tatsaechlich an der Reihe, Wahnsinn. Nach ca 15 Minuten kam er dann wieder zurueck und strahlte ueber das ganze Gesicht - nur eine Muskelzerrung, Leistenbruch ausgeschlossen. Ein erfolgreicher Abend, zumal alles (Krankenschwester, Arzt und Schmerzmittel) voellig umsonst war. Im Zug hab ich ihn dann erstmal gehoerig ausgelacht, da er sich schon dermassen in das Thema Leistenbruch reingesteigert hatte; er weiss schon wesentlich besser bescheid als ich, obwohl ich bereits eine OP hinter mir hab. (Zu seinen Vorbereitungen gehoerte: Internetrecherche, Durchlesen einer Doktorarbeit zu Unterschiedlichen Methoden der Behandlung, Informieren ueber zahlreiche Krankenhaeuser in Deutschland - besonders ueber einen Facharzt in Berlin, der wohl der beste auf dem Gebiet sei und das Anfertigen einer Excel-Tabelle mit Krankenhaeusern in seiner Naehe inkl Bettenanzahl usw...) Aber schoen, dass es ihm gut geht, Gott sei Dank!
2 Kommentare:
Wahnsinn!
super, das ist ein leben, was?
klasse
Alles gute, wirklich!!!
Habe Christina am Sonntag singen gesehen, dieser goldige Anblick trieb mir Tränen in die Augen. Ein bewegender Moment. Danke
Auch wenn ich damit inhaltlich nur einen nebensächlichen Punkt deiner Ausführungen streife:
Mir ist aufgefallen, dass das WWM-Handygame um einiges leichter ist als jenes für den PC - in Bezug auf den Anteil der Spiele, in denen man's bis zum Millionär schafft. Liegt natürlich auch am schmaleren Fragen-Pool der Handyversion. Die PC-Version ist da schon echt gemein manchmal.
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