Donnerstag, 15. Februar 2007

Rueckzug

Mittlerweile ist mein vorletzter Arbeitstag. Alle Angestellten laufen mit feuchten Augen durch die Gegend und schluchzen, wenn sie mich sehen. Vielleicht aber auch nicht. Vielleicht kuemmert sich da einfach keiner drum, da mich sowieso keiner kennt. Hoffentlich wird wenigstens das Control Center meine taeglichen Anrufe vermissen. Wer spricht auch sonst schon mit denen? Ich koennte ja mal von Deutschland aus anrufen und bescheid geben, dass ich gut angekommen bin und es mir gut geht. Sie waeren sicher erleichtert.
Die Kuechendamen im Hotel werden mich sicher vermissen: "Weisst du noch, der Typ, der seinen Kaffee immer nur halb aufgetrunken hat, weil er so in Eile war?" -"Ja, ich denke jeden Tag an ihn, er fehlt mir." Mit einer traurigen Miene werden sie von nun an ihren Arbeitstag beginnen, stets hoffend, dass ich noch einmal wiederkomme und einmal scrambled eggs mit baked beans bestelle.
Heute abend werde ich Familie Thomas nochmal besuchen. Ben hatte mich am Sonntag eingeladen, unter der Woche mal zum Abendessen vorbeizuschauen. Der einzige Haken an der Sache ist, dass die kleine Megan chicken-pox (auf deutsch Windpocken) hat. Da ich dies aber als Kind auch schon durchlitten habe, duerfte ich eigentlich immun sein. Wen es interessiert: Ben hat ein sagenhaft putziges Video von ihr beim Schneemannbauen auf you getubet: Klick mich doch selber.
Morgen mittag werd ich dann direkt wieder zum Essen eingeladen, diesmal von Virginia. Wir gehen mit dem ganzen Team (ausser Manjit) zu einem Italiener, um meinen Abschied zu zelebrieren. Und abends gehts dann ans Packen. Ich weiss gar nicht, wie ich die ganzen Moebel aus Harrod's in meinen Koffer kriegen soll...

Dienstag, 13. Februar 2007

Die Blaumanngruppe

Die Show der Blue Man Group wurde den hochlobenden Ankuendigungen voll und ganz gerecht. Sie ist wirklich wesentlich interessanter als alles, was wir uns bisher angeguckt hatten: Ein Mix aus Comedy, Musik und kuriosen (Licht-)Effekten. Die drei blauen Maenner machen allerlei Bloedsinn, indem sie mit Farbe um sich schmeissen, das Publikum betasten und auf Abflussfohren rumtrommeln. Die Effekte, wenn sie zum Beispiel auf die von unten beleuchteten Trommeln Farbe kippen, und dann darauf rumtrommeln, sind in der Tat ein Hingucker. Aber ich verrat einfach mal nicht zu viel, da sie ja auch ab dem 3. Maerz im Metronom Theater in Oberhausen auftreten... Nur so als Tip, vor allem fuer Schlagzeuger.
Heute ist mir uebrigends schon zum zweiten Mal passiert, dass ich einen "Kunden" anrufe, der nur ein paar Meter neben mir steht/sitzt. Er musste ein wenig lachen, sagte "hang on" und als er dann schliesslich vor mir stand, hab ichs dann auch gerafft. Ich hab ihn vorsichtshalber mal beim Betriebsrat angeschwaerzt, weil er sich so ueber mich lustig gemacht hat. Ich denke, die Kuendigung hat er sicher wegen dieser Frechheit. Mal sehen, ob sich da noch ein Strafverfahren wegen Mobbing einleiten laesst. Mit mir nicht, Kinder. Mit mir nicht.

Montag, 12. Februar 2007

Letztes Wochenende

Das Wochenende fing sehr schleppend an, da es wirklich sehr schwierig war, Thomas und Adi, die beide erst gegen 6:30 ins Bett gegangen waren, zum Aufstehen zu motivieren. Ich versuchte es mit energischem Klopfen an der Zimmerwand, doch nicht mal ein lautes "scramble-ready" (Der Aufruf der Kuechendamen, wenn die bestellten "scrambled eggs" fertig sind) half, da Thomas schon um 8 Uhr gefruehstueckt hatte. Aus Trotz fuhr ich dann erstmal alleine los und besorgte ein paar Dinge auf dem Markt. Als ich wiederkam waren die beiden zumindest wach. Auf mein Draengen, begannen sie, sich fertig zu machen, und nach nur 1 Stunde und ca 50 Minuten konnten wir dann endlich aufbrechen. Unser erstes Ziel waren die Ticket-shops am Leicester Square. Wir besorgten uns die Angebote von 4 verschiedenen Shops und kauften dann letztendlich 3 Tickets fuer die BlueManGroup (12.02., 20Uhr). Im Anschluss statteten wir dann einem Restaurant, das Thomas und mir vor ein paar Tagen im Vorbeigehen wegen seiner unvergleichlichen "Mario & Luigi - Show" aufgefallen war, einen Besuch ab. Fuer das geplante Shoppen war es dann leider zu spaet, die Laeden hatten alle schon zu, so zu wie Adi und Thomas Freitag nacht. Selber schuld, abgesehen von mir.
Am Sonntag besuchte ich dann ein weiteres Ma(h)l die Church in Covent Garden. Im Anschluss traf ich mich mit wieder mit Thomas und Adi, die grade voellig enttauscht aus Madamme Tusseaud's kamen, um uns durch das London Dungeon zu kaempfen. Allein die Tatsache, dass dort ueberall auch Kleinkinder rumgurkten, liess uns ahnen, dass wir uns dort weniger fuerchten wuerden. Trotzdem reingegangen. War teilweise ganz lustig, ziemlich blutruenstig und ein bisschen langweilig. Einmal warteten wir in einer Schlange, damit wir in den naechsten Raum gehen konnten. Thomas kam die Idee, sich neben der Schlange in einer dunklen Ecke zu verstecken. Er harrte etwa 5 Minuten aus und schlug dann erbarmungslos zu, als eine junge Frau sich der Ecke naeherte. Sie hatte das offenbar nicht erwartet und verschwand nach dem Ausstossen eines Schreckenslautes wieder voellig verstoert am Anfang der Schlange. Die Kinder vor mir kicherten ueber das leise Knattergerausch, dass ich ohne die Miene zu verziehen von mir gab. Im Inneren konnte man dann einige Puppen mit aufgeschlitzten Kehlen und Baeuchen bewundern und mit einem Boot auf einmal rueckwarts einen Wasserfall runterrutschen. Insgesamt war es die 17 £ nicht wert, aber wir sind ja Touris. Gen Abend versuchten wir dann noch, ein paar Museen zu besichtigen, die aber dank Thomas weitsichtiger Planung alle zu hatten, oder grade schliessen wollten. Vielleicht haette ich das auch einmal im Internet nachsehen koennen, aber ich sehe meinen Fehler bis heute nicht ein - und das zurecht, denn Thomas ist sonst auch immer schuld gewesen. Und sowas veraendert sich nicht von jetzt auf gleich.


In der Gemeinde, Ben am Piano


Ungefaehr 50 Sitzplaetze, meistens zu 2/3 besetzt.


Das Cafe einen Raum weiter wird anschliessend fuer Tee und Kaffee genutzt

Ein kleines aber feines Buffet zum gemeinsamen Verzehr
Das besagte Restaurant "Zizzi" in der Naehe vom Trafalgar Square, Mario und Luigi hinten im Bild.
3 Pizzen, eine davon Calzone, alle lecker.
Adi und ich selbst im Zizzi.
Die Westminster Tube Station, die anderen Bilder sind leider alle unscharf, Mama.
Jetzt noch bis Freitag arbeiten, mich Mittwoch zum Essen ausfuehren lassen und Freitag sowas von nach hause fliegen...

Freitag, 9. Februar 2007

Insidertip: guenstig Essen

Gestern abend begaben wir (Thomas, Adi, Selber) uns zum gemeinsamen Abendessen zu Mr WU, der ja weltweit bekannt ist fuer sein leckeres guenstiges Essen. Man erhaelt kleine Pappboxen zum mitnehmen, die man sich am Buffet auffuellen darf, fuer 3 £. Da Thomas ein unheimlich gewitzter Sparfuchs ist, beschloss er, sich mit Adi eine Box zu teilen. Die Boxen sehen etwa so aus: *Klick*. Normalerweise haben sich Mr WU und seine Freunde sicherlich gedacht, dass man die Box voll macht, und die Laschen zum zuklappen benutzt, damit das Essen beim Transport vor Kaelte und anderen Einfluessen (zB Pollen oder Vogelkot) geschuetzt ist. Thomas funktionierte diese Laschen aber kurzerhand als Verlaengerung der Schachtelwaende um, und baute auf der mit Reis und Fleisch vollgepackten Box noch einen Turm aus ca 15 Fruehlingsrollen. Er lies keine einzige in der Buffetschale, obwohl die Frau am Tisch gegenueber, die offenbar fuer ein "All You Can Eat - Menu" satte 5 £ bezahlt hatte, ihm bei jeder Fruehlingsrolle, die er mehr auf seinen Turm stapelte, durch boese Blicke zu erkennen gab, dass sie von seiner Sparsamkeit weniger angetan war. Nicht, dass es sowieso schon auffaellig gewesen waere, als er sich in minutenlanger Arbeit mit dem grossen Schoepfloeffel die Fleischstueckchen aus den Schalen pickte. Auf unser Draengen liess sich Thomas darauf ein, nicht direkt vor dem Restaurant - und somit vor den Augen des Besitzers - unsere Mahlzeit einzunehmen. Er und Adi brauchten im Endeffekt sogar mehr Zeit um ihre Box zu zweit aufzuessen, als ich allein fuer meine brauchte...

Donnerstag, 8. Februar 2007

Massive Snow Falls

Schon gestern wurde hier lauthals ueberall verkuendet, dass im oeffentlichen Nahverkehr heute wahrscheinlich einiges schief laufen wuerde - wegen Schneefall. Als es letzte Woche einmal schneite, war es ja schon amuesant genug, aber dieses Mal ist wohl wirklich der Notstand ausgerufen. Several Delays in der Tube, Alle Zuege kommen spaet, keiner traut sich auf die Strasse. Korrekt kommentiert wurde dieses Phaenomen von Manjit:
Why does this country come to a standstill with only a few inches of snow?
No wonder I get emails from my family in Canada saying “you British! Bunch
of softies”
Er ist allerdings selber zuhause geblieben... Und da ist er nicht der einzige - im Gegenteil, ich bin der einzige der gekommen ist, zumindest vom Firewall Team. Aber sonst ist hier auch nicht viel los:

Keiner da, ausser dem deutschen Praktikant.
"It's now time, to make a change, just relax and take it easy..."
Mein Mittagessen: Jacket Potatoe mit Kaese und Baked Beans - delikat.
Heute kommt uebrigend Adi, ein Freund von Thomas. Das heisst, er sollte eigentlich heut morgen landen, aber unter Einberechnung der 5 Zentimeter Schnee ist er uebermorgen erst da. Ist schon gefaehrlich, sowas.

Mittwoch, 7. Februar 2007

Der Alltag

auf der Arbeit ist schon langsam eingekehrt, wie man auf diesem Foto vom 25.01. ganz deutlich sieht:

Manchmal hat man so viel zu tun, dass man nicht weiss, wo einem welcher Kopf steht (eher die Seltenheit) und manchmal hat man so viel Zeit, dass man mit seinem werten Kollegen Thomas Emails wie "Ich war grad auf Toilette, bin jetzt aber wieder da." oder "Ich hab grade noch n Schluck Wasser zu mir genommen." austauschen kann. Interessant wird's immer, wenn irgendwelche Leute in unser "Buero" reingelaufen kommen und - nachdem sie festgestellt haben, dass alle ausser mir am Telefon sind - anfangen, mit mir zu reden: "Are you a part of the firewall team?" Aber sicher bin ich das. Und schon erhaelt man eine genaue Erklaerung ihres Problems, von dem man aber eigentlich keine Ahnung hat. Die Zeit ueberbruecke ich immer mit freundlichem Gucken und dazugehoerigem Nicken. Wenn sie dann ausgeredet haben, ist meistens jemand aus meinem Team fertig mit telefonieren und ich kann sie geschickt weiterreichen. Ihr Problem muessen sie dann allerdings nochmal erklaeren.

Dienstag, 6. Februar 2007

Beim Onkel Doktor

Als ich gestern von der Arbeit nach hause kam, lud mich Thomas auf einen lustigen Ausflug ins Krankenhaus ein. Er hatte ja schon seit ca 1 1/2 Wochen Beschwerden in der linken Leistengegend und hatte in zahlreichen Eigenuntersuchungen einen Leistenbruch diagnostiziert, was er aber noch von einem Arzt ueberpruefen lassen wollte. Deswegen hatte er sich bei der Hotelrezeption die Wegbeschreibung zu einem relativ nahegelegenen Krankenhaus geholt. Ich bin dann mitgefahren, erst Tube, dann ein paar Stationen mit dem Zug nach Hammerton. Als Thomas seinen Arbeitskollegen zuvor von seinem Vorhaben erzaehlt hatte, rieten sie ihm, in diese Gegend nicht alleine zu fahren. Dementsprechend sah es da auch aus: Dunkle Gassen, klaeffende Koeter, duestere Gestalten und zwei bewaffnete Polizisten, die den Bahnhof bewachten. Wie in einem billigen Film. Wir gingen dann zu Fuss zum Krankenhaus in die Notaufnahme. Nach 15 Minuten wurde Thomas schon ins Zimmer der Krankenschwester gerufen, die ihn zu seinem Leiden befragte und ihm den Blutdruck sowie die Temperatur mass. Sowas wie eine Vorsuntersuchung, um festzustellen, zu welchem Arzt man weitergeleitet wird. Mit einem etwas betruebten Blick kam er anschliessend zu mir: "2 1/2 Stunden auf den Arzt warten!?!". Nach einem Gespraech mit der Krankenschwester stellte sich raus, das dies sogar relativ wenig sei und es durchaus bis zu 4 Stunden werden koennten. Also warteten wir und stellten waehrenddessen einen neuen Rekord beim "Wer wird Millionaer"-Handygame auf. Gluecklicherweise wurde Thomas schon nach einer Stunde vom Arzt gerufen. Er erwiderte die Aufforderung mit einem freudigen "Yes!!", Aufspringen und Faeuste in die Luft werfen. Er war tatsaechlich an der Reihe, Wahnsinn. Nach ca 15 Minuten kam er dann wieder zurueck und strahlte ueber das ganze Gesicht - nur eine Muskelzerrung, Leistenbruch ausgeschlossen. Ein erfolgreicher Abend, zumal alles (Krankenschwester, Arzt und Schmerzmittel) voellig umsonst war. Im Zug hab ich ihn dann erstmal gehoerig ausgelacht, da er sich schon dermassen in das Thema Leistenbruch reingesteigert hatte; er weiss schon wesentlich besser bescheid als ich, obwohl ich bereits eine OP hinter mir hab. (Zu seinen Vorbereitungen gehoerte: Internetrecherche, Durchlesen einer Doktorarbeit zu Unterschiedlichen Methoden der Behandlung, Informieren ueber zahlreiche Krankenhaeuser in Deutschland - besonders ueber einen Facharzt in Berlin, der wohl der beste auf dem Gebiet sei und das Anfertigen einer Excel-Tabelle mit Krankenhaeusern in seiner Naehe inkl Bettenanzahl usw...) Aber schoen, dass es ihm gut geht, Gott sei Dank!

Montag, 5. Februar 2007

Demletzt am Squaro Trafalgaro

Ja, letztes Wochenende bin ich nicht so viel rumekommen wie an den Wochenenden bevor, aber das macht mir hoffentlich nichts. Am Samstag begaben Thomas und ich uns zu einer nahegelegenen Laundrette und reinigten zwei grosse Beutel voll stinkender Waesche.
Abends haben wir dann dem Trafalgar Square und der National Gallery einen Besuch abgestattet. Sie haben sich beide sehr gefreut, abgesehen davon, dass wir aus der Gallery schon nach etwa einer halben Stunde rausgeschmissen wurden: "Take this way, we're closing"... Man durfte nicht mal auf der Treppe vor dem Gebaeude troedeln, sonst gab's direkt weitere Drohungen.


Die National Gallery - Heimat von ein paar Bildern.


Ein Haus - Heimat von Sir Peter Ustinov (Name geaendert)


Der Squaro Trafalgaro. Rechts sieht man noch den Beamer vom "Virtual Swan Lake". Alles was sich hinter diesem gross angekuendigten Event verbirgt ist ein Beamer der komische Muster auf den Boden projeziert und eine Anlage, die dazu die Musik von Schwanensee laufen laesst. Die Initiatoren dieses grandiosen Projekts hofften wohl, dass das ganze eine Eigendynamik entwickelte und die Passanten selbst anfingen zu tanzen. Ein paar Kleinkinder taten das auch - umringt von zahlreichen Zuschauern. Ich hab mich dann auch mal auf die Tanzflaeche gewagt und eine Art Pferdetanz aufgefuehrt. Nach wenigen Schritten kolidierte ich allerdings mit einem der Kinder, was meinen grazioesen Auftritt einen weniger grazioesen Abgang bescherte. Die zugehoerige Mutter war aber sehr einsichtlich - es war ein Erziehungsfehler ihrerseits. Das Kind konnte nichts dafuer, ich sowieso nicht.

Am Sonntag besuchte ich dann den Gottesdienst der Covent Garden Evangelical Church. Ich wurde direkt von Ben und Betha zum Mittagessen eingeladen und verbrachte einen schoenen Nachmittag mit ihnen, ihrer 2-jaehrigen Tochter Megan und ein paar anderen Gaesten.


Megan hat heute Geburtstag uebrigends, sie waechst zweisprachig auf (Welsh / English) und hatte furchtbaren Spass als wir mit ihrem Luftballon spielten.


Die wirklich sehr netten Eltern Ben und Betha. Ben ist im vollzeitlichen Dienst der Gemeinde und macht unter der Woche verschiedene Dinge wie zB Hausbesuche.

Also wenn jemand von euch sich mal nach London verlaufen sollte und Sonntag morgens Zeit hat, kann ich einen Besuch nur waermstens Empfehlen. Ich wurde sehr freundlich aufgenommen und: Wo kriegt man sonst schon ein liebevoll zubereitetes Essen (Bratkartoffeln, Kartoffelpuree, Apfelmuss, Schweinefleisch, Erbsen, Brokoli und anderes Gemuese, Pommes, Apfelstrudel und englischen Pudding) fuer umsonst? Nungut, das Essen hat aber nur den kleineren Teil der Gastfreundschaft ausgemacht...

Freitag, 2. Februar 2007

Sensemann

Und dann wollte Sidney zur Lunchbreak in die Stadt fahren, um seine Haare kuerzen zu lassen und anschliessend ein Chinese TakeAway mitgehen zu lassen. Ich entschloss mich kurzerhand trotz langer Finger, es ihm gleich zu tun. Der freundliche Friseur verstand mich nicht, als ich ihm versuchte, seine Aufgabe zu erklaeren. Schliesslich sagte er dann , dass er erstmal schneiden wuerde, und ich dann sehen koenne, ob er es richtig gemacht habe. Obwohl das eigentlich eine schwachsinnige Methode ist, willigte ich ein, da ich meinen Mangel an Frisurvokabeln zu hoch einschaetzte, als dass ich es ihm irgendwie haette erklaeren koennen. Beim Schneiden schien er sich etwas Muehe zu geben, und als ich ihm schliesslich bei fertigem Haarschnitt bestaetigte, das dies meinem Wunsch entspreche, wurde mir gewahr, dass man "Stufen" wohl eher mit "layer" als mit "steps" uebersetzt. Man lernt eben nie aus. Was Seitenscheitel heisst, hab ich allerdings wieder vergessen.

Jetzt bin ich mit meiner Arbeit fuer diese Woche fertig. Was ich am Wochenende mache, weiss ich noch nicht genau, zumal Thomas ob seiner gesundheitlichen Beschwerden ernsthaft schlappzumachen scheint. Eventuell gehen wir aber Samstag abend dahin. Oder wir statten den Kensington Roof Gardens einen Besuch ab, je nach Wetterlage.

Ich entwickle mich hier mehr und mehr zum Baked-Beans-Junkie. Zum Fruehstueck im Hotel und zum Mittagessen in der Kantine, auch als Snack fuer zwischendurch hab ich immer ein paar in der Hosentasche. Was allerdings weniger zu empfehlen ist ist "Ginger Beer". Ich habs im Tesco-Supermarkt gesehen und es spontan mitgehen lassen. Der erste Schluck hat mir allerdings gereicht, denn mir wurde (unuebertrieben) im nachhinein noch schlecht, wenn ich an den Geschmack dachte. Wahrscheinlich ist es der richtige Trunk, um Chicken Feet so richtig zu geniessen. Sozusagen der Chateau Lafite der Abfallesser. Noch ein Doppel-Bah fuer diese Frechheit!

Ich wuensche allen Anwesenden ein schoenes Wochenende. Anfang naechster Woche gibt's wieder Bilder, versprochen.